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Gespenster-Krimi 39
Dunkle Seelen

E-Book (EPUB) - Erscheinungsjahr 2020von Rafael Marques

Kurztext / Annotation
Der Herr von Corvingham Castle ist seit Monaten tot. Trotzdem arbeiten seine Haus- und Hofangestellten weiter auf dem Anwesen. Elf insgesamt. Und das, obwohl niemand mehr dort wohnt. Ein Butler, drei Hausmädchen, eine Köchin, zwei Gärtner, der Stallmeister, sein Gehilfe und zwei Handwerker. Sie alle gehen ihrer Arbeit nach, als wäre nichts gewesen ...

Textauszug
Warum Roy Delgado die Worte seines besten Freundes Thomas Carver gerade jetzt einfielen, wusste er selbst nicht. Es konnte sein, dass es daran lag, dass sie das Ende ihrer langen Fahrt erreicht hatten. Oder daran, dass der Kater, den der Alkohol mit sich brachte, ihm immer wieder vor Augen führte, was in der vergangenen Nacht so alles geschehen war. Sie hatten auf alte Zeiten angestoßen, Thomas und er. Seit dem Studium in London waren sie beste Freunde - bis heute. Und das, obwohl Roy sich zwei Jahre lang zurückgezogen hatte, auch von Thomas, obwohl er dafür nichts konnte. Thomas war damals der Einzige gewesen, der Verständnis für seine Entscheidung hatte aufbringen können, gerade auch, weil er von seinen besonderen Fähigkeiten wusste und sie auch schon einiges zusammen erlebt hatten. Alles hing mit dem zusammen, was vor etlichen Jahren mit ihm geschehen war, mit seiner Gabe. Damit, dass er einst Pfarrer gewesen war und dem Teufel einen Teil seiner Seele opfern musste, um seinen Sohn vor einem wahnsinnigen Kindermörder zu retten. Seitdem trug er ein Erbe der Hölle mit sich - sein linkes Auge, das er seither unter einer schwarzen Lederklappe verbarg, strahlte stets tiefrot und versetzte ihn dabei in die Lage, durch die Augen schwarzmagischer Gestalten zu blicken und Visionen von Wesen dieser Art aufzufangen, gut wie böse. Für einige Zeit hatte er seine Fähigkeiten verschiedenen Behörden zur Verfügung gestellt, um so Fälle aufzuklären, die den Rahmen des Normalen sprengten. Bis er die Visionen und Bilder einfach nicht mehr ertragen konnte und sich in die Hütte seines Vaters in den einsamen Wäldern der Highlands zurückzog. Damit war es inzwischen seit einigen Monaten vorbei. Er war wieder in sein altes Leben zurückgekehrt, zumindest etwas. Nach den Ereignissen in Frankfurt, die viele Menschenleben und seine Freundin Julia Brenner den Job gekostet hatten, von ihrer Schwester ganz zu schweigen, wollte er sich nicht noch einmal zurückziehen. In der letzten Zeit pendelte er quasi zwischen Deutschland und den britischen Inseln, einmal, um wieder in die normale Welt zurückzufinden, und zum anderen, weil er Julia liebte und sie nicht noch einmal so verletzen wollte. Die Reihen der Bäume lichteten sich und gewährten einen Blick auf das steinerne Schloss - Corvingham Castle. Es lag versteckt in den Wäldern der schottischen Kleinstadt Nairn, nicht weit von der Grenze zu den Lowlands entfernt. Nicht nur für Thomas, der bis zu seinem Studium sein ganzes Leben hier verbracht hatte, war es eine Rückkehr in die Heimat. Roy war selbst Schotte, auch wenn seine Eltern aus Spanien stammten. Im Gegensatz zu vielen anderen Gemäuern gleichen Alters - es war bereits vor über vierhundert Jahren erbaut worden - sah es noch sehr gepflegt aus. In der Mitte befand sich ein massiver, mit vier kleinen Erkern versehener Donjon, ein einstiger Wohn- und Wehrturm, der von zwei direkt angrenzenden Wohngebäuden umschlossen wurde. Die mattgrau schimmernden Mauern wirkten wie frisch geputzt. Etwas Efeu rankte sich an den Gebäuden hoch. Vor dem Schloss war eine Rasenfläche angelegt. Eine breite Treppe führte zur zweiflügeligen Eingangstür hinauf. Während Thomas den Lexus auf den Parkplatz lenkte, auf dem bereits zwei andere Wagen standen, nahm Roy für kurze Zeit seine Augenklappe ab, mit der er meist sein rot leuchtendes Auge verdeckte. Eine Vision oder eine sonstige Botschaft, wie es oft geschah, wenn er es direkt mit dunklen Mächten konfrontierte, erhielt er nicht. Bevor er ausstieg, zog er das Lederband wieder über. Spuken sollte es hier, ein Umstand, mit dem er sich nicht so ganz anfreunden konnte. Immerhin war er schon einmal hier gewesen, während der Semesterferien, und da war das einzig Unheimliche das Verhalten von Thomas' Vater gegenüber seinem Sohn gewesen. Zudem war da noch die andere Seite der Medaille: Seit den Ereignissen in Frankfurt war Roy vom

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

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Produktinformation

Seitenzahl 64
Erscheinungsjahr 2020
VerlagBastei Entertainment
SpracheDeutsch
Zusatzinformationen 64 Seiten; ab 16 Jahre
ISBN 978-3-7325-9630-0
Auflage 1. Auflage

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