Die unzertrennlichen Sieben

Kurztext / Annotation
Eine witzige Abenteuergeschichte über sieben fantastische Geschwister - bunt, skurril und wunderbar überdreht
Die Problemskis sind eine ganz besondere Familie: Jedes der sieben Kinder ist an einem anderen Wochentag geboren und verfügt über außergewöhnliche Fähigkeiten. Da ist Sal, der die wunderbarsten Nebelpflanzen wachsen lassen kann, oder sein Bruder Dufte mit seinen 365 stinkreichen Pupsvarianten. Als das geliebte Zuhause der Problemskis mit einem lauten Krawumms auseinanderfällt, ziehen die Geschwister kurzerhand in das alte Haus Nr. 7 ihres verschollenen Großvaters. Und durchkreuzen damit die Pläne von Desdemona von O'Pinion, die es auf einen angeblich im Haus verborgenen Schatz abgesehen hat. Die Kinder müssen nun beweisen, dass sie tatsächlich die Erben sind - doch für die Problemskis ist natürlich kein Problem zu groß!

Natalie Lloyd, schreibt und tagträumt in Chattanooga, Tennessee, wo sie gemeinsam mit ihrem Mann und ihren beiden Hunden lebt. Ihre Kinderbücher wurden vielfach ausgezeichnet und standen u. a. auf der New-York-Times Bestsellerliste. Im Frühjahr 2020 erscheint ihr erstes Kinderbuch Die unzertrennlichen Sieben bei Hanser.

Textauszug
Das Donnerstagskind

Über Kopf betrachtet, sah die Welt eigenartig überwältigend aus, stellte Dora Problemski fest. Sie nahm sich genau sieben Sekunden Zeit, um sich eine umgedrehte Welt auszumalen, in der die Menschen am Himmel Fahrrad fuhren, Tango tanzten und mit Alligatoren rangen. Wow, das wäre fabelhaft! Ganz im Gegensatz zu der Verwüstung ringsum, die war nämlich alles andere als fabelhaft. Keine Frage, an den meisten Tagen waren Müllhaufen etwas Wundervolles. Aber dieser hier war der Anfang von etwas Scheußlichem, da war Dora sich sicher.

Alles verändert sich. Die Worte klatschten auf Doras Gemüt nieder wie Möwendreck auf eine neue Picknickdecke.

"Ich habe drei Siebenen in den Sternen gesehen!", rief sie zu ihren Geschwistern hinunter. "Und heute Morgen noch mal drei!"

Sal stöhnte. "Nicht das schon wieder."

"Sal! Duftispatz! Habt ihr das Haus krawummsen lassen?", erkundigte sich Sonni, ohne ihre baumelnde Schwester zu beachten. Trotz der Tatsache, dass gerade ihr Zuhause in die Luft geflogen war, klang ihre Stimme sanft wie eine Panflöte an einem warmen Sommertag. "Ist das ein neues Spiel? Darf ich mitmachen?"

Sal wischte sich den Staub aus den Augen. "Warum sollte ich das Haus in die Luft jagen und meinen Garten kaputt machen? Und das Personenkatapult!"

Sonni schlug die Handflächen zusammen, sodass eine Staubwolke um ihr Gesicht aufstieg. "Was für ein Spaß!" Sie hüpfte zurück zur Hausruine. "Problemskis, antraben!"

"Na gut. Dann hört eben nicht auf mich." Dora, die noch immer an ihrer Ranke hing, seufzte. "Ist ja nichts Neues. Hey, Sal! Sag deiner Pflanze, sie soll mich gefälligst runterlassen. Ich muss zu Micky und ihm erzählen, dass uns allen schlimmes Unheil bevorsteht."

Bevor Sal reagieren konnte, wickelte sich die Ranke los und Dora plumpste mit dem Gesicht voran in den Matsch. Sal rannte zu ihr und half ihr hoch.

Dora, die bald zwölf wurde, war zwei Jahre jünger als Sal, aber trotzdem ein ganzes Stück größer. Darum konnte sie jetzt einen Blick über seine Schulter werfen und das Chaos betrachten, das bis vor Kurzem noch ihr Heim gewesen war.

Drei Siebenen , dachte sie.

Was, wenn das schlimme Unheil gerade Micky zugestoßen war?

Dora rannte los und kickte dabei Dachziegel, Töpfe und Möbel aus dem Weg. Neben ihr galoppierte Dufte auf dem Schwein, einen Stock vor sich ausgestreckt wie eine Lanze.

"Micky!", schrie Dora. "Wo bist du?" Ihr Herz krampfte sich zusammen vor Panik.

Bumm- bumm .

Dora seufzte erleichtert auf.

Wenigstens war Micky am Leben, wo auch immer er sein mochte. So lange Dora sich zurückerinnern konnte, hörte sie den Herzschlag ihres Zwillingsbruders wie ein Echo hinter ihrem eigenen. Herzflüstern nannten die beiden das. Micky war ihr bester Freund seit jenen Tagen, an denen sie - jeweils sieben Pfund schwer und im Abstand von sieben Minuten - das Licht der Welt erblickt hatten. Micky gerade noch am Mittwoch. Dora schon am Donnerstag.

Flink wie ein Frettchen kletterte Dora über den Trümmerberg, ungefähr zu der Stelle, an der sich ihr und Mickys gemeinsames Zimmer befunden hatte, und presste sich die Hand auf ihr hämmerndes Herz.

Ich komme , herzflüsterte sie ihm zu. Denk dran, Doppelpack auf Zack!

Bumm- bumm .

Keine Sorge , fühlte sie ihn antworten. Mir geht's gut.

Im selben Moment schoss ein dürrer Arm aus dem Schutt und schwenkte ein altes graues T-Shirt. Von weiter unten ertönte Mickys gedämpfte Stimme: "I-ist das ein Albtraum?"

Dora, die sich plötzlich sieben Trillionen Mal stärker fühlte als normalerweise, wuchtete ein Stück Dach aus dem Weg. Wie sich herausstellte, hatten sich im Innern des Hauses unzählige Tentakel der Zankranke zu einer Art Bald

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet