Dorian Hunter 42 - Horror-SerieOverlay E-Book Reader

Dorian Hunter 42 - Horror-Serie
Der Satanskult

E-Book (EPUB) - Erscheinungsjahr 2020von Gay D. Carson

Kurztext / Annotation
Monty Cooke setzte die Taschenflasche an die Lippen. Als er den Kopf leicht nach hinten bog, sah er unwillkürlich in den etwas fleckigen Spiegel über dem Schminktisch. Und plötzlich hatte er das Gefühl, dass seine Handpuppen ihn belauerten. Ihre eben noch toten Augen funkelten spöttisch und wissend.
Monty Cooke sprang auf und wandte sich hastig zu seinen Geschöpfen um. Nein, er hatte sich nicht getäuscht. Die Puppenaugen folgten seinen Bewegungen, voll Hohn und Spott.
Er wusste, im nächsten Augenblick würden sie vom Koffer herabsteigen und ihn angreifen!

Während Dorian Hunters Aufenthalt in Südamerika schießen in London mehrere Clubs aus dem Boden, in denen angeblich schwarzmagische Riten vollzogen werden. Marvin Cohen übernimmt die Ermittlungen und gerät auf die Spur des Puppenspielers Monty Cooke - der selbst nur ein Opfer dämonischer Mächte zu sein scheint ...

Textauszug
1. Kapitel Sie konnten die Augen bewegen und den Mund öffnen, sie vermochten Grimassen zu schneiden und waren in der Lage, mit ihrem Schöpfer zu reden. Doch das schafften sie nur, wenn Monty Cooke es wollte. Er war nämlich Bauchredner und in seinem Fach absolute Spitzenklasse. Monty Cooke war siebenundzwanzig Jahre alt, etwa einen Meter siebzig groß, hatte rotes Haar und eine prägnante Nase. Sein Gesicht erinnerte an das einer Marionette aus kantigem Holz. Nachdenklich und ein wenig verträumt war der Blick der dunklen Augen. Monty Cooke war an diesem späten Nachmittag ein wenig nervös. In wenigen Stunden sollte die Premiere hier in London stattfinden. Er wusste, dass er es mit einem äußerst verwöhnten und kritischen Publikum zu tun hatte. Er musste perfekt sein, wenn er bestehen wollte. Monty Cooke hatte bisher nur in den Staaten gearbeitet und war dort auch im Fernsehen aufgetreten; doch das alles war nichts gegen diese Premiere hier im Piccadilly. Er setzte sich vor den Schminkspiegel und versuchte sich zu entspannen. Das Licht in der halbdunklen Garderobe schaltete er bewusst nicht ein. Cooke griff nach der Reisetasche, die neben dem Garderobentisch auf dem Boden stand, öffnete sie und holte eine flache Taschenflasche hervor. Er schraubte den Verschluss auf und trank einen Schluck von dem einfachen, billigen Brandy, den er bevorzugte. Der Alkohol wärmte seinen Magen, schuf ein wohliges Gefühl, konnte die Nervosität allerdings nicht betäuben. Nun, im Grunde kannte er diesen Zustand. Vor jedem Auftritt schüttelte ihn das Lampenfieber; erst auf der Bühne war die Angst schlagartig verschwunden. Dann brillierte er und riss sein Publikum zu Stürmen der Begeisterung hin. Wenn seine großen Handpuppen auf seine Fragen reagierten und antworteten, dann fühlte er sich in seinem Element. In diesen Augenblicken wurde er zu Churchill oder Napoleon, zu Heinrich VIII. oder zu Liz Taylor. In solchen Augenblicken überschritt er die Grenzen seiner eigenen Identität. Er schlüpfte in seine Puppen hinein, war dann wie selbstverständlich in der Lage, selbst den Tonfall seiner Geschöpfe perfekt zu variieren. Nein, das Lampenfieber blieb. Und hinzu kam jetzt noch eine Angst, für die er keine Erklärung fand. Sie hatte nichts mit einem möglichen Versagen zu tun. Es war die Angst vor einer unheimlichen Bedrohung. Sie nistete in den dunklen Winkeln des Raumes, war nicht fassbar. Monty Cooke setzte die Taschenflasche noch einmal an die Lippen. Als er den Kopf leicht nach hinten bog, sah er unwillkürlich in den etwas fleckigen Spiegel über dem Schminktisch. Und plötzlich hatte er das Gefühl, dass seine Handpuppen ihn belauerten. Ihre eben noch toten Augen schienen voller Leben zu sein. Sie fixierten ihn, wirkten aggressiv. Sie funkelten spöttisch und wissend. Monty Cooke sprang auf und wandte sich hastig zu seinen Geschöpfen um. Nein, er hatte sich nicht getäuscht. Die Puppenaugen folgten seinen Bewegungen, voll Hohn und Spott. Monty Cooke reagierte automatisch. Er nahm die Flasche hoch und warf sie auf die Puppen. Er konnte das Ziel an sich nicht verfehlen; dazu war die Distanz viel zu gering. Und dennoch! Die Taschenflasche traf nicht eine Puppe. Die Geschöpfe des Bauchredners rückten fast lässig zur Seite. Wenigstens glaubte Monty, das gesehen zu haben. Panik erfasste ihn. Er lief zur Tür, riss sie auf. Flucht!, war sein einziger Gedanke. Er glaubte zu wissen, dass seine Puppen im nächsten Augenblick vom Koffer herabsteigen würden, um ihn anzugreifen. Der Türknauf zum Wandschrank bewegte sich. Langsam schwenkte die Tür auf, bewegt wie von einer unsichtbaren Hand. Cooke wollte weglaufen, doch er konnte es nicht. Wie festgeschmiedet blieb er stehen, starrte auf die Tür, wartete, dass sie grauenhafte Dinge preisgab. Nichts tat sich. Sie hatte sich nun vollends geöffnet und gab den Blick frei auf seine Bühnengarderobe. Da hingen der Frack, sein Schminkm

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

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Produktinformation

Seitenzahl 64
Erscheinungsjahr 2020
VerlagBastei Entertainment
SpracheDeutsch
Zusatzinformationen 64 Seiten; ab 16 Jahre
ISBN 978-3-7325-9794-9
Auflage 1. Auflage

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