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Corona
Geschichte eines angekündigten Sterbens

E-Book (EPUB) - Erscheinungsjahr 2020von Cordt Schnibben (Hg.), David Schraven (Hg.)

Kurztext / Annotation
Der dramatische Report unserer Weltkrise Was Ende Dezember 2019 mit Warnungen eines Augenarztes in Wuhan begann, ist in kürzester Zeit zur globalen Pandemie geworden. SARS-CoV-2 ist ein gefährliches Virus, leicht übertragbar, tödlich, aber noch mehr ist Corvid19 der Katalysator einer globalen Umwälzung, die alle Gesellschaften und Wirtschaftssysteme ihrer Gewissheiten beraubt und ihre Existenz bedroht. Ein Team von Medizinern, Wissenschaftlern und Reportern, unter ihnen viele preisgekrönte Journalisten, recherchiert auf den Spuren des Virus, recherchiert, wie es vom Tiermarkt im mittleren China rund um den Erdball jagt und was eine Spur der Verwüstung hinter sich herzieht. Sie gehen der Frage nach, warum Regierende zum dritten Mal nach der Klimakrise und der Migrationskrise scheitern an der Aufgabe, aus Studien und Warnungen eine vorausschauende Politik zu entwickeln. Und die Autoren geben Antworten auf die Frage, wie die Menschheit doch noch die Pandemie in den Griff bekommen kann. - Gemeinsame Recherche von 18 internationalen Journalisten - Vorgeschichte, Ausbruch, Ausbreitung, Folgen des Corona-Virus und das Versagen der Regierenden - Von den Machern der 'Spiegel'-Bücher

Cordt Schnibben, Wirtschaftswissenschaftler, Redakteur bei der 'Zeit', Reporter und Ressortleiter beim 'Spiegel'. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Theodor-Wolff-Preis, dem Egon-Erwin-Kisch-Preis, dem Henri-Nannen-Preis und zweimal mit dem Adolf-Grimme-Preis. Er ist Autor und Herausgeber mehrerer 'Spiegel'-Bücher, u.a. '11.September. Geschichte eines Terrorangriffs', 'Irak. Geschichte eines modernen Krieges', 'Tsunami. Geschichte eines Weltbebens', 'Billionenpoker. Wie Banken und Staaten die Welt mit Geld überschwemmen'.

Textauszug
Vorwort
An dieser Stelle sollte eigentlich der Text eines Menschen stehen, der beängstigende Wochen hinter sich und mühsame Monate vor sich hat. Der Journalist war willens, zu beschreiben, wie das Virus - wahrscheinlich in New York - Besitz von ihm ergriff, wie er es mit nach Deutschland brachte. Und wie er dann in der Berliner Charité darum kämpfen musste, nicht zu verlieren gegen dieses Wesen, das einen Namen hat wie aus einem düsteren Science-Fiction Film. SARS-CoV-2. Thomas, nennen wir ihn so, konnte dieses Vorwort nicht schreiben, weil er, wie er in einer SMS schrieb, »jeden Tag Untersuchungen« hat. Obwohl er vor zwei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Die Ärzte suchen in seinem Körper immer noch nach den Schäden, die der Eindringling angerichtet hat, in der Leber, im Darm, überall. Thomas wollte diesen Text unbedingt schreiben, weil er sich in den Wochen seiner Krankheit über die Leute aufgeregt hat, die ihm auf Demonstrationen und in den sozialen Medien klarmachen wollen, dass das Virus, wenn überhaupt, nur alten Menschen oder Risikopatienten gefährlich werden könne. Thomas ist weder alt noch vorbelastet. Er kann in den Stunden am Tag, die er nicht bei Ärzten verbringt, nur schlafen, essen und erschöpft sein. Er kämpfte, er schrieb, er kapitulierte. Irgendwann beschlossen wir, dass ein ungeschriebener Text die gleiche Botschaft haben kann wie ein geschriebener. Unter Journalisten kenne ich inzwischen vier Kollegen, die nach überstandenen Wochen im Krankenhaus monatelang damit zu tun haben werden, wieder der Mensch zu werden, der sie mal waren. Während Thomas im Krankenhaus lag, sind draußen viele Menschen lauter geworden. Sie wollen zurück zu dem, was sie für Normalität halten. Sie gehören zu den 30 Prozent der Bevölkerung, die nicht glauben, sich anstecken zu können, vielleicht sogar zu den 20 Prozent, die SARS-CoV-2 für einen Schwindel halten. Fünf Monate Pandemie sind ein Crashkurs für alle, für die Ängstlichen wie für die Sorglosen. Am Anfang, zurückgeworfen in die eigenen vier Wände, verteilt über fünf Wohnungen, traf sich unsere Familie samstags zum gemeinsamen Corona-Kaffee, fünf Kinder, sieben Enkelkinder, vor den Screens ihrer Computer und Smartphones. Es gab Rhabarberkuchen, Apfelkuchen und irgendwo auch frisch Gegrilltes, ein lustiges Gewinke, die Enkel krähten nach ihrer »Nana«, und die musste die Tränen wegdrücken. Seit die Bildschirme wieder leer sind, ist er wieder da, der angstvolle Blick in die nächsten Wochen und die Erinnerung an eine Beobachtung von Frank Schirrmacher, beschrieben in seinem Buch 'Minimum'. In den großen Krisen der Menschheit werde die Familie zur Schicksalsgemeinschaft, die Menschen suchten Schutz und Trost zuerst in ihrer Familie, »denn in jedem Familienmitglied lebt ein Vertrauen aus Urzeiten: Was immer geschieht, man wird nicht im Stich gelassen«. Dieses Virus, das nicht heimtückisch sein kann, weil es kein Lebewesen ist, dieses Virus zerstört neben Lungen dieses Urvertrauen - und das beschreibt die tückische Angst, die das Virus auslöst: Um das Virus zu bekämpfen, muss der Mensch die Familie zerlegen in die Gefährdeten und die Gefährder, und er muss sie voneinander isolieren. Das Virus ist im doppelten Sinn ein innerer Feind: Er attackiert unsere Körper, und er attackiert unser Denken; er attackiert unser Leben, auch wenn wir überleben. Das Virus entfacht einen inneren Bürgerkrieg: Der besorgte Bürger in uns kämpft mit dem sorglosen Bürger. Wer sich diesen inneren Streit nicht eingesteht und nach außen entweder als Propagandist für den radikalen Shutdown oder für die rücksichtslose Rückkehr zur Normalität auftritt, belügt sich. Diesen inneren Meinungsstreit zwischen Angst und Zuversicht, zwischen Sehnsucht und Einsicht trägt fast jede und jeder aus. Dies

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

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Produktinformation

Seitenzahl 320
Erscheinungsjahr 2020
Verlagdtv Deutscher Taschenbuch Verlag
SpracheDeutsch
Zusatzinformationen 320 Seiten
ISBN 978-3-423-43823-0

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