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Das Haus der Lügen
Ein Norwegen-Krimi

E-Book (EPUB) - Erscheinungsjahr 2024von Trude Teige
Übersetzt von: Gabriele Haefs; Andreas Brunstermann

Kurztext / Annotation
Die Journalistin Kajsa Coren dreht einen Dokumentarfilm über ihre Studienfreundin Anki, die kürzlich zurück in ihr Elternhaus gezogen ist und behauptet, in ihrem eigenen Bett vergewaltigt worden zu sein. Kein Nachbar hat etwas von einem Eindringling mitbekommen. Als sich weitere Fälle nach demselben Muster ereignen, steht fest: Ein Serientäter treibt sein Unwesen. Doch was hat all das mit dem Fund menschlicher Überreste in der Nordmarka zu tun? Als Kajsa auf erste Antworten stößt, verschwindet Anki plötzlich spurlos.

Trude Teige, Jahrgang 1960, ist eine bekannte Journalistin und gehört zu den erfolgreichsten Kriminalautorinnen Norwegens.Im Aufbau Taschenbuch liegen bisher folgende Romane mit Kajsa Coren vor: 'Totensommer', 'Das Mädchen, das schwieg', 'Die Frau, die verschwand' und 'Der Mann, der nicht vergessen konnte'.

Textauszug
2
Der Anruf ging Freitagnacht um fünf nach halb drei ein. Er kam von der zentralen Notaufnahme in Oslo. Eine Frau präsentierte sich als Sozialarbeiterin und fragte, ob sie Anki Ulstein kenne. Kajsa Coren war sofort hellwach. Anki? Das war lange her, dachte sie und bejahte die Frage. »Was ist denn mit ihr? Ist etwas passiert?« »Sie ist hier bei uns in der Notaufnahme und hat uns gebeten, Sie anzurufen und zu fragen, ob Sie herkommen können.« »Was macht sie denn da?« Die Sozialarbeiterin ignorierte die Frage. »Können Sie ihr ein paar Sachen zum Anziehen mitbringen?« »Okay, ich komme sofort.« Kajsas Lebensgefährte Karsten Kjølås drehte sich um und sah sie schläfrig an. »Wer war das?«, murmelte er. Kajsa berichtete, was die Sozialarbeiterin gesagt hatte. »Aber sie hat nicht erzählt, wieso Anki in der Notaufnahme ist. Ihr muss irgendetwas zugestoßen sein, meinst du nicht?« »Wenn sie nicht direkt ins Krankenhaus weitergeschickt wurde, ist es wohl nichts Ernstes.« »Da hast du recht.« »Aber wieso haben die dich angerufen? Das muss doch einige Jahre her sein, seit du sie zuletzt getroffen hast?« Anki und Kajsa hatten sich vor fast zwanzig Jahren beim Journalismusstudium kennengelernt. Sie waren eine vierköpfige Mädchenclique gewesen, die sich eine Wohnung geteilt und in den drei Jahren zusammengehalten hatte. Danach waren sie in Kontakt geblieben, bis die meisten von ihnen vom Familienleben mit kleinen Kindern eingeholt und die Abstände zwischen den einzelnen Begegnungen immer länger wurden. Seit Kajsa vor fünf Jahren an Brustkrebs erkrankt war, hatte sie keine der anderen wiedergetroffen. Anki hatte als Einzige der Frauen keine Familie gegründet und war diejenige gewesen, mit der Kajsa am meisten Kontakt hatte, bis sie einen Engländer kennenlernte und etwa gleichzeitig mit Kajsas Erkrankung nach England zog. »Die Frau am Telefon hat mich gebeten, ihr ein paar Sachen zum Anziehen mitzubringen«, sagte Kajsa. »Ist das nicht seltsam? Was ist denn mit ihren Sachen passiert?« Kajsa stellte die Füße auf den Boden und stand auf. »Ich sollte dann mal los.« »Fahr vorsichtig«, sagte Karsten und gähnte. Kajsa schlich langsam die Treppe hinunter, um die Kinder nicht zu wecken. * Kajsa meldete sich am Schalter der Notaufnahme und wurde unmittelbar in einen abgeschirmten Raum geführt. Anki saß auf einer Untersuchungsbank an der Wand, und zwei Frauen stellten sich als Ärztin und Krankenschwester vor. Anki trug eine graue Jogginghose und ein weißes T_Shirt. Ihr rotes Haar war in Unordnung geraten, ein paar Strähnen hatten sich mit der Mascara verklebt, die ihr die Wangen heruntergelaufen war und an ausgetrocknete Bachläufe erinnerte. Mit ausgebreiteten Armen trat Kajsa auf sie zu, wurde aber von der Ärztin gewarnt. »Bitte keine Umarmung. Wir müssen sie erst untersuchen«, sagte sie. »Es ist gut, dass Sie kommen konnten«, fügte sie hinzu. »Anki wollte Sie gern als Unterstützung dabeihaben, während wir das Geschehnis durchgehen.« Geschehnis, dachte Kajsa, das klang nüchtern und undramatisch. Die Ärztin reichte Anki eine Schachtel Papiertücher. Sie wischte sich über die Augen und schnäuzte sich. »Wir haben in solchen Situationen feste Abläufe«, sagte die Ärztin. »Wichtig ist, dass Sie ein paar Entscheidungen treffen müssen.« Ihr Blick wanderte von Anki zu Kajsa. »Es ist gut, jemanden bei sich zu haben, mitunter ist es schwierig, alles zu begreifen, was wir hier sagen. Ihre Freundin kann Ihnen helfen und Sie unterstützen.« Kajsa nickte zustimmend. Die Ärztin konzentrierte sich wieder auf Anki. »Sie können wählen, ob Sie nur untersucht werden wollen, oder ob Sie möchten, dass wir eine Spurensicherung vornehmen. Falls Sie die Vergewaltigung anzeigen möchten, ist das wichtig.« Kajsa war der Gedanke schon gekommen, aber sobald die Ärzt

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

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E-Book (EPUB) € 8,99 inkl. gesetzl. MwSt. noch nicht lieferbar, erscheint 05/2024

Produktinformation

Seitenzahl 304
Erscheinungsjahr 2024
VerlagAufbau Digital, H. Aschehoug & Co, Oslo
SpracheDeutsch
Zusatzinformationen 304 Seiten
ISBN 978-3-8412-3494-0
Auflage 1. Auflage

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